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Estland - 2.Version - Referat



Estland


Estland, die nördlichste der drei baltischen Republiken, liegt an der Ostsee, mit Lettland als Nachbarn im Süden und Rußland im Osten. Im Norden, jenseits des Finnischen Meerbusens, liegt Finnland.
Erdteil: (Ost-)Europa
Offizieller Name: Eesti Vabariik (Republic of Estonia; Republik Estland)
Ländername: Die in Estland lebenden Stämme bezeichneten sich als Asiaten. aus dem Stammesnamen hat sich der Landesname entwickelt, der seit dem frühen Mittelalter gebräuchlich ist.
Staatsführung: Präsident
Regierungsführung: Premierminister
Politisches System: Republik seit 1991 mit Verfassung von 1992. Parlament mit 101 Sitzen, Wahl alle 4 Jahre. Nur estnische Staatsbürger ab 18 Jahre haben Wahlrecht. Wahl des Staatsoberhauptes alle 5 Jahre durch das Parlament.
Landesfläche: 45.100 qkm (Weltrang 129)
Gliederung: 15 Bezirke
Hauptstadt: Tallinn
Offizielle Sprache: Estnisch (Amtssprache), Russisch
Staatsreligion: keine
Währung: 1 Kroon = 100 sents
Bevölkerung: 1 439 000
Bevölkerungsdichte : 31,8 Menschen je qkm
Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung: Esten 65%; Russen 28%; Ukrainer 3%; Belorussen 1.6%; Finnen 1.0%; andere 1.8%
Religionszugehörigkeit: Orthodoxe 19.9%; Lutheraner 13.7%; andere 66.4%.
Größte Städte: Tallinn 434,763; Tartu 101,901; Narva 75,211; Kohtla-Järve 68,533; Pärnu 51,807
Internationales Kennzeichen: EST

Nationalfeiertag: 24. Februar (Gründungstag der Republik im Jahre 1918)
Geographische Lage: 21º O - 28º O / 57º N - 59º N
Geographische Merkmale: höchster Berg --> Munamägi 318 m; größter See --> Peipussee (Teil) 3548 qkm
Geographie: Estlands flachwellige Hügellandschaft wurde durch die Eiszeit geprägt. Kennzeichnend sind die vielen, der Rigaer Bucht vorgelagerten Inseln.
Klima: Es herrscht ein kühl-gemäßigtes Klima vor.
Flora/Fauna: Obwohl mehr als die Hälfte des Landes Weiden und Felder einnehmen, ist die natürliche Vegetation in großen Teilen erhalten geblieben. In den Mischwäldern und Sumpfgebieten lebt noch eine artenreiche Tierwelt, zu der u.a. Hirsche und Luchse gehören.
Zeitzone: MEZ +1,0 Stunde(n)
Durchschnittliches Jahreseinkommen je Einwohner: 3.100 $ (US)

Geburtsrate je 1000 Menschen: 9 (Weltdurchschnitt. 25.0).
Todesrate je 1000 Menschen: 12,9 (Weltdurchschnitt 9.3).
Wirtschaftliche und soziale Kennziffern:

Dienstleistung: 64%
Industrie: 28%
Landwirtschaft: 8%
BSP/Kopf: 3360$
Inflation: 3,3,%
Arbeitslosigkeit: 10%
Urbanisierung: 73%
Bev.-Wachstum/Jahr: -1,24%
Kindersterblichkeit: 1,9%
Einwohner pro Arzt: 260


Wirtschaftliches Umfeld: Für das Jahr 2000 werden positive Wachstumswerte erwartet. Für das folgende Jahr kann mit einer ähnlich positiven Entwicklung gerechnet werden. Die konsequente Westorientierung der estnischen Volkswirtschaft ist sicher einer der Hauptgründe für die positiven Aussichten. Die feste Währungsanbindung an die Deutsche Mark bewährt sich, wenn auch die starke reale Aufwertung der estnischen Krone weiterhin eine latente Gefahr darstellt. Anzeichen für mögliche gesamtwirtschaftliche Ungleichgewichte sind das weiterhin hohe Leistungsbilanzdefizit und das steigende Haushaltsdefizit des Staates.
Bruttoinlandsprodukt: 9151 Millionen DM
Ausfuhrgüter: Textilien, Holzwaren und Naturholz, Nahrungsmittel
Einfuhrgüter: Maschinen, Öl, chemische Produkte
Industrie: 20,3% der Beschäftigten (v.a. Lebensmittel, Textil- und Bekleidung, Bauindustrie)
Verkehr: Schienennetz 1018 km, Straßennetz 16 430 km, davon 8708 km befestigt. Intern. Flughafen in Tallinn, nationale Fluglinie Estonian Air und Elk Airways. Haupthafen in Tallinn.
Kommunikation: Neben Eesti Raadio und Televisoon mehrere private Rundfunk- und Fernsehstationen. Auf 1000 Einwohner kommen 693 Radios, 480 Fernseher, 352,8 Telefone, 267,7 Handys, 134,9 PCs und 20,82 Internetzugänge. 15 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von 251 000 erscheinen in Estland.
Umwelt/Tourismus: Hohe Luftverschmutzung durch Ölschieferkraftwerke. Geschützte Gebiete 9,8% der Landesfläche. 910 000 Touristen, die 568 Mio. US$ mitbrachten.
Weltkulturerbe: Altstadt von Tallinn (Reval)
Gesundheit/Soziales: Das aus Sowjetzeiten übernommene staatliche Pflichtversicherungssystem, Anfang der 90er Jahre umstrukturiert, leistet Rente, Krankenkasse und Arbeitslosenunterstützung: Für Sozialhilfe sind die Gemeinden zuständig. 1993 lebten 6% der Bevölkerung unterhalb der internationalen Armutsgrenze.
Bildung: Traditionell hohes Schul- und Ausbildungsniveau mit allgemeiner Schulpflicht von 7 bis 16 Jahren. Unterrichtssprachen sind Estnisch oder Russisch. Einschulungsquote im primären Bereich 86,6%. Universitäten in Tallinn und Tartu (gegründet 1632). Analphabetenrate 0,2%.
Kultur: Bis ins 19. Jahrhundert hinein dominierten Einflüsse aus West- und Nordeuropa. Unter den Künstlern fanden sich nur wenige Esten. Erst mit der entstehenden Nationalbewegung im 19. Jahrhundert änderte sich diese Situation. So fand zum Beispiel die estnische Sprache Verwendung in der Literatur und verdrängte das bis dahin bestimmende Deutsch.
Familienstruktur: Viele Paare leben bereits vor ihrer Hochzeit oder ihr ganzes Leben ohne Trauschein zusammen. Geheiratet wird weltlich, aber immer mehr Paare lassen sich auch kirchlich trauen. Frisch verheiratete Paare leben meistens noch eine zeitlang
bei ihren Eltern, bis sie sich eine finanzielle Basis geschaffen haben. Die Familien haben meist sind ein bis drei Kinder. Die Großfamilie nimmt weiterhin einen wichtigen Stellenwert ein und Großeltern betreuen häufig ihre Enkel, wenn deren Eltern arbeiten. Eltern unterstützen ihre erwachsenen Kinder finanziell entsprechend ihrer Möglichkeiten. Dafür kümmern sich die Kinder um ihre Eltern, wenn diese in Rente gehen. In Pflegeheimen wohnen deshalb nur die älteren Menschen, die keine Verwandten mehr haben. In den Städten leben die Familien in Wohnungen oder kleinen Einfamilienhäusern mit Garten. Familien in ländlichen Gebieten leben auf Bauernhöfen in größeren Häusern.
Essen und Trinken: Die Speisen und Ernährungsgewohnheiten entsprechen weitgehend mitteleuropäischen Gepflogenheiten. Fisch, vor allem Lachs, Dorsch, Hering, Seezunge, Hecht, Barsch oder Weißfisch, wird häufig geräuchert serviert, auch als Vorspeise. Estnische Nationalgerichte sind Pirukad, eine mit Fleisch und Gemüse gefüllte Teigtasche, und Rosolje, ein Kartoffelsalat mit Roter Beete und Hering. Sauerkrautsuppe wird mit Sauerrahm gegessen. Zu Weihnachten werden traditionell Verivorst (Blutwurst), Sülze, Sült (Kopfsülze), ein Braten oder Gans, Kohl, Kartoffeln und Roggenbrot gegessen sowie selbstgemachtes Bier getrunken.
Umgangsformen: Esten begrüßen sich mit einem einfachen Tere (“Hallo”) und geben sich die Hand. Eine Unterhaltung beginnt häufig mit den Floskeln Kuidas käsi käib? (“Wie geht es dir?”) oder Kuidas läheb? (“Was machst du?”). Weitere Begrüßungsformen sind Tere hommikut (“Guten Morgen”) und Tere õhtut (“Guten Abend”). Fremde, ältere und Autoritätspersonen werden mit dem Personalpronomen teie gesiezt. Mit dem Pronomen sina duzen sich Freunde und Verwandte.
Freizeit: Beliebte Sportarten sind Volleyball, Segeln, Schlittenfahren, Schlittschuhlaufen, Schwimmen und Radfahren.
Gesamtgröße der Armee: Allgemeine Wehrpflicht für 9 Monate. 3510 Mann (Heer 95,4%; Marine 5,4%). Dem Innenministerium sind weitere 2800 Mann paramilitärischer Grenztruppen unterstellt. Anteil des Militärbudgets am Staatshaushalt: 3,1%.
Festgelegt in der Verfassung vom 04.07.1920. Offiziell wieder eingeführt am 24.02.1989. Waagerecht Blau-Schwarz-Weiß. Blau = Treue und Vertrauen, Schwarze = die Ahnen, Weiß = Symbol für den Schnee.
Kurzinfo: Frei und unabhängig waren Esten in ihrer Geschichte von 1918 bis 1940 und seit 1991. Eng verbunden mit ihren baltischen Nachbarn Lettland und Litauen, teilten die Esten deren Los; sie waren Beute der nordeuropäischen Großmächte, der Dänen, Schweden, Deutschen und Russen. Im Frieden von Tartu 1920 garantierte Sowjetrußland dem Land Unabhängigkeit "für alle Zeiten". 1939 was das Makulatur, als im geheimen Zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt Estland an die Sowjetunion fiel und 1940 Kommunisten von Stalins Gnaden die Regierungsgewalt übernahmen. Fortan gab es die Estnische Sowjetrepublik, etwa 22.000 Bürger, vor allem der estnischen Führungsschicht, wurden von den Sowjets verschleppt und liquidiert. Der zweiten Deportationswelle fielen mindestens 75.000 Esten zum Opfer - sie wurden in die Sowjetunion verschleppt und zumeist durch Russen ersetzt. Nach dem Sieg der Roten Armee 1944 übte Stalin auf diese Weise Vergeltung für Kollaboration mit den Deutschen, die das Land 1941 besetzt und währen des Krieges etwa 6000 Esten ermordet oder hingerichtet hatten. Der Weg in die Freiheit begann am 30. März 1990, als der Oberste Sowjet Estlands seinen Willen zur Unabhängigkeit bekundete. Moskau reagierte mit Sanktionen. Doch nach dem Scheitern des Putsches gegen Michael Gorbatschow im August 1991 setzte das Parlament in Tallinn die Unabhängigkeit in Kraft; einen Monat später stimmte Moskau zu. Spannungen mit Rußland gibt es auch heute noch wegen der Behandlung der russischen Minderheit und Grenzstreitigkeiten im Narwa- und Petschory-Gebiet.


Quelle(n) für dieses Referat: www.visitestonia.com www.vm.ee www.ee www.ciesin.ee/ESTONIA/ www.einst.ee www.tallinn.ee www.inyourpocket.com/Estonia/ www.balticsww.com



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