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Die Olive - Referat



Bevor ich über den Anbau und den Gebrauch des Olivenbaumes spreche, erkläre ich erst das Aussehen und die Lebensbedingungen. Zuletzt möchte ich noch etwas über die Geschichte des Olivenbaumes erzählen.

Foto von einem Olivenbaum

1.
Der Olivenbaum
Der Olivenbaum ist ein sehr verzweigter, immergrüner Baum. Er erreicht, je nach Sorte, die Wuchshöhe von 10 bis 20 Metern. Die wild wachsenden Sorten sind kleiner als die gezüchteten. Der Olivenbaum wächst sehr langsam und kann daher mehrere hundert Jahre alt werden. Seine grün-graue, glatte Rinde wird im Alter zerfurcht und rissig.

Die Wurzel
Der Wuchs der Wurzel hängt von der Beschaffenheit des Bodens ab. Das heißt: Wenn der Olivenbaum auf einem lockeren Boden steht, wächst die Wurzel 7 m fast senkrecht in die Tiefe. Ist der Boden jedoch fest, z.B. felsig, wächst die Wurzel eher flach und verzweigt um den Stamm herum.
Meistens hat der Olivenbaum jedoch unabhängig des Bodens eine etwa 1 bis 2 m tiefe Wurzel.

Das Blatt
Der Olivenbaum bleibt immer grün, und verliert nie seine Blätter. Nur die alten stößt er nach einiger Zeit ab, um neue wachsen zu lassen.
Um den 2 bis 5 cm langen Blattstiel befindet sich ein längliches, vorne spitz zulaufendes Blatt. Die Blattoberseite ist grau-grün und lässt Wasser abperlen. Dagegen ist die Unterseite silbrig glänzend und schützt mit ihren feinen Härchen vor hoher Verdunstung.

Bild von Olivenblättern

Die Blüte, die Frucht und der Samen
Olivenbäume blühen von Ende April bis Anfang Juni. Aus der Blüte entsteht nach einiger Zeit die Olive, eine einsamige Steinfrucht, die wahrscheinlich allen bekannt ist. Sie ist, je nach Sorte, 0,7 bis 4 cm lang und hat einen Durchmesser von 1 bis 2 cm. Der harte Kern (Samen) ist umgeben vom weichen Fruchtfleisch der Olive.
Unreife Oliven sind grün, während reife einen schwarzen oder violett-braunen Farbton haben.

Das Vorkommen des Olivenbaums
Der Olivenbaum wächst in heißen und trockenen Regionen im Mittelmeerraum. Dazu gehören die Länder Griechenland, Spanien, Italien und die Türkei. Im Sommer benötigt er die wärmende Sonne und die Trockenheit, damit seine Früchte richtig ausreifen können. Auch die milden Temperaturen im Winter sind für ihn überlebensnotwendig. Denn Frost würde ihn angreifen und zerstören. Dadurch wäre nicht nur die Ernte einzelner Jahre bedroht, sondern der Bestand ganzer Plantagen.
Es wurde immer wieder versucht, den Olivenbaum auch in nördlicheren Ländern anzubauen. Der nördlichste Olivenhain Europas befindet sich derzeit bei Köln.

2.
Die Vermehrung und Verbreitung
In der wilden Natur werden die Olivenkerne durch Vögel verbreitet, die die Oliven fressen und an einer anderen Stelle wieder ausscheiden.
In der Olivenzucht arbeitet man dagegen mit Stecklingen. Ein Steckling ist ein abgeschnittener Olivenzweig, der Wurzeln gebildet hat.

Der Anbau und die Ernte
Zuchtoliven werden in großen Olivenhainen angebaut. Von der Jungpflanze bis zur ersten Ernte (Ertrag) dauert es meistens 7 Jahre. Die Ernte findet je nach Anbaugebiet und Sorte ab Oktober bis teilweise in den März hinein statt. Die meisten Olivenbauern ernten noch heute von Hand, denn das ist die schonendste Art, mit den Früchten umzugehen.
Im Mittelmeerraum gibt es über 1000 Sorten von Olivenbäumen. Drei Olivensorten, die in Griechenland wachsen, heißen zum Beispiel: Athinolia, Kalamata und Koroneiki.
Die häufigste Olivensorte auf Kreta ist die Koroneiki-Olive. Ein Koroneiki-Olivenbaum trägt 40 bis 60 kg Oliven im Jahr. Der Tsounati-Olivenbaum dagegen trägt bis zu 110 kg – dafür aber nur alle zwei Jahre.

Foto von einem Olivenhain

Vor der Ernte legen die Olivenbauern feine Netze unter den Bäumen aus. Manche Bauern warten, bis ihre Oliven von selber hinunter fallen, andere schlagen sie mit einem Bambusstab oder einem Rechen herunter, klopfen die Zweige ab und fangen die Oliven in den Netzen auf.
Die Ernte der Öloliven erfolgt teilweise durch Absägen ganzer Äste, von denen die Oliven anschließend maschinell abgeschlagen werden. Größere übergebliebene Äste werden anschließend als Brennholz verwendet, während die dünnen Äste später an Ort und Stelle verbrannt werden.
Die Oliven, die in den Netzen aufgefangen wurden, müssen per Hand sortiert werden: die feinen Zweige und Blätter und die schlechten Früchte werden entnommen. Die gute Ernte wird in Säcke gefüllt und in die Ölmühle transportiert.
Da die Olivenernte sehr aufwändig und mühsam ist, hilft meist die ganze Familie mit und manchmal werden zusätzlich Saisonarbeiter eingestellt.
(Kurzfilm über die Olivenernte: http://vimeo.com/68810926 )

Bei der Olivenernte

3.
Die Nutzung
Die Früchte des Olivenbaumes und das Holz der Bäume
können vielseitig genutzt werden.
Die Oliven und das aus ihnen gepresste Olivenöl werden in der Küche zum Kochen, Backen und Braten oder für kalte Gerichte, wie z.B. Salate, Brote und Saucen, genutzt.
Das Olivenöl wird auch in der Kosmetik verwendet. Zum Beispiel gibt es Hautcreme oder Duschbad. Auch Seifen enthalten zum Teil Olivenöl.
Das Holz der Olive wird zu Möbeln, Blasinstrumenten, Küchengeräten, wie Rührlöffeln oder Brettchen, und anderen Gebrauchsgegenständen verarbeitet.

Olivenbaumbank

Die Verarbeitung zum Olivenöl
Ungefähr 90 % der geernteten Oliven werden zu Olivenöl gepresst.
Die frisch geernteten Oliven werden sofort zur Olivenmühle gebracht und dort verarbeitet.
Zuerst werden die Blätter, die bei der Ernte zwischen die Oliven geraten sind, abgesaugt. Danach werden die Oliven mit Wasser gewaschen, in kleine Stücke geschnitten und bei 27 °C zu einem Brei verarbeitet. Aus diesem Brei, den man Maische nennt, wird das ölhaltige Fruchtwasser herausgefiltert. Beim letzten Verarbeitungsschritt werden das Fruchtwasser und das Olivenöl, das leichter ist als das Wasser, in der Zentrifuge durch Schleudern voneinander getrennt. Das frische Öl wird nun ca. 2 bis 4 Monate luftdicht in großen Tanks gelagert. In dieser Zeit setzen sich die Bitterstoffe und Schwebstoffe am Boden ab. Zuletzt wird das Olivenöl in kleine Behälter und Flaschen abgefüllt und kann nun verkauft werden.
(Kurzfilm über die Ölherstellung: http://vimeo.com/30479751 )
Zur Herstellung von 1 Liter Olivenöl benötigt man etwa 5 kg Oliven. Das heißt: Ein Koroneiki-Olivenbaum auf Kreta, der 40 bis 60 kg Früchte im Jahr trägt, ergibt ca. 8 bis 12 Liter Öl.

Die Verarbeitung zur Speiseolive
Die Olive ist roh sehr bitter, weshalb man sie erst mehrere Male in Salzwasser einlegen muss, damit die Bitterstoffe ausgeschwemmt werden. Erst danach ist sie genießbar. Die schwarz-braunen Oliven, die bei uns verkauft werden, sind voll ausgereifte Oliven. Oft werden grüne, unreif geerntete Oliven jedoch als tief schwarze verkauft, indem sie mit Eisengluconat schwarz gefärbt werden.

Foto von vielen Olivensorten

4.
Die Geschichte des Olivenbaumes
Die Geschichte des Olivenbaumes, der auch Ölbaum genannt wird, reicht sehr weit zurück. Archäologen fanden auf der griechischen Insel Santorini 39 000 Jahre alte, versteinerte Olivenblätter.
Die Olive gilt in vielen Ländern seit tausenden Jahren als das Symbol der Helligkeit, des Reichtums, der Weisheit und der Gesundheit. Später gewinnt die Olive noch mehr an Bedeutung: Der Philosoph Aristoteles bezeichnete die Züchtung des Olivenbaumes als einen Wissenschaftszweig. Homer, der die Ilias über den Trojanischen Krieg und die Odyssee über die Abenteuer der Königs Odysseus geschrieben hat, beschrieb das Olivenöl als ein flüssiges Gold. Der Wissenschaftler und Arzt Hippocrates verwendete das Olivenöl als Heilmittel.
Im alten Ägypten, in der Antike und im alten Rom wurden verschiedene Kräuter mit Olivenöl gemischt und als Heilmittel oder Medikament verkauft. Olivenöl sollte gegen Hauterkrankungen helfen und bei innerlichen Entzündungen.
Wenn in der Zeit der Antike ein Mensch starb, wurde die Leiche meistens von einer Frau gewaschen und danach mit Olivenöl eingesalbt.
Schon damals in der Antike wurde mit Oliven und Olivenöl gehandelt. Für diesen Handel wurden sogar spezielle Schiffe gebaut. Denn das Olivenöl war so kostbar, dass man es statt Geld als Zahlungsmittel verwendete. Darum wurde es auch „flüssiges Gold“ genannt.
In der hellenistischen Epoche, die etwa in den 300 Jahren vor Christi Geburt liegt, galt der Olivenbaum als heilig. Wer einen Baum fällte, wurde zum Tode verurteilt oder verbrannt.
Auch in der Bibel spielt der Olivenbaum (Ölbaum) eine wichige Rolle, z.B. in der Geschichte von der Arche Noah. Als die Erde überschwemmt war, schickte Noah eine Taube aus. Eines Tages kehrte die Taube mit einem Ölzweig im Schnabel zu Noah zurück. So wusste er, dass sie Land gefunden hatte.

Griechische Vase mit einer Bemalung, die die Olivenernte zeigt



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